Donnerstag, 25. April 2013

REVIEW: Soundtrack - big business?


Gestern trafen sich Interessierte bei der Music Business Lounge des Zentrums für Zeitgenössische Musik der Donau-Universität Krems in der KLAVIERgalerie in Wien um mit Miguel Kertsman und Gerrit Pohl zum Thema „Soundtrack – big business?“ zu diskutieren. Musikalisch untermalt wurde der Abend von dem Jazz Trio und Gewinnern der „Vienna Film Score Competition 2010“ den „Tuesday Microgrooves“.

Gerrit Pohl, seit 12 Jahren im Bereich der digitalen Medienindustrie tätig, startete den Abend und seine Keynote mit der Frage „Was ist denn überhaupt ein Soundtrack?“. Ja, was ist denn überhaupt ein Soundtrack? Hier möchten wir genauso wie Gerrit Pohl die Definition von Wikipedia verbreiten: Definition Soundtrack

So wichtig wie der Film selbst, sind heute auch die dazugehörigen Soundtracks. Ein Blockbuster ohne Musik, die wichtige Effekte unterstützt und Emotionen beim Zuseher hervorruft, ist eigentlich nicht mehr vorstellbar. Dabei ist es interessant zu beobachten, dass oft der Soundtrack besser ist, als der Film selbst, was auch zur Folge hat, dass die Soundtracks beim Zuseher oft besser in Erinnerung bleiben.

Diesen „Trend“ möchten sich zum Beispiel auch die Macher des Filmes „God help the girl“ zunutze machen und haben den Soundtrack zum Film schon vorab veröffentlicht. Da dieser so viel Anklang fand, konnte die Finanzierung mittels Crowdfunding ermöglicht werden und der Film wurde 2012 dann schlussendlich auch produziert.

Wenn wir uns weiters die Filme von Quentin Tarantino ins Gedächtnis rufen, wird ein weiteres Phänomen ziemlich schnell klar. Durch die Verwendung von Musik in Filmen, erschließen sich dem Zuseher viel mehr Genres, die er sich sonst vielleicht nie gezielt anhören würde. Auch ältere Musikrichtungen werden dem Publikum dadurch wieder in Erinnerung gerufen.

Miguel Kertsman, ein US-brasilianischer Komponist, Musiker, Musikproduzent und seit 2012 auch Lehrgangsleiter des Masterstudiums „Music for Film & Media“ auf der Donau-Universität in Krems, befasste sich gleich beim Einstieg seiner Keynote damit, dass das Musikbusiness heutzutage nicht mehr das „big business“ ist für das viele es noch halten.

Nur Musik zu machen ist nicht mehr das Multi Millionen Dollar-Business, das es einmal war. Das haben auch schon viele Komponisten erkannt und haben sich dadurch bewusst dazu entschieden Filmmusik zu machen. Nun ist aber auch diese Sparte schon ziemlich erschöpft und daher ist es für Neueinsteiger auch hier schwierig Fuß zu fassen.

Seine Tipps, die er gestern im Rahmen der Music Business Lounge mit den Zuhörern teilte, sind folgende:

  • Fähigkeiten  - diese alleine reichen allerdings nicht mehr aus
  • Vielseitigkeit – sei vielseitig und versuche dir so viele Fähigkeiten wie möglich anzueignen
  • Lerne den richtigen Umgang mit den Menschen im Business mit deiner Community
  • Setze deine eigenen Trends
  • Und last but not least: GLÜCK

Es gibt also keine magische Formel oder einen goldenen Schlüssel zu einer goldenen Tür, aber mit den richtigen Fähigkeiten, einem guten Netzwerk und dem berühmten Quäntchen Glück kann jeder mit einer guten Portion Ehrgeiz seinen Weg im Film-Musik-Business finden.
(v.l.n.r.) Gerrit Pohl mit Miguel Kertsman und Victor Gangl


Tuesday Microgrooves

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