Montag, 29. Juli 2013

Artist of the weeks: DIE WILDEN KAISER


Photocredit: Die wilden Kaiser




  • Wer sind DIE WILDEN KAISER? (v.l.n.r.)
Martin Hladik - Schlagzeug, Tontechnik
Clemens Reinsperger - Sänger, Bass
Robert Schittenhelm - Gitarre, 2. Stimme

Sie sind jung und wild, ihre musikalische Abstammung ist von unterschiedlichem Geblüt, aber mit dem "Neuen Schlager" haben sie als Triumvirat ihre gemeinsame Bühne gefunden: DIE WILDEN KAISER sind Österreichs derzeit vielleicht heißeste Anwärter auf den Thron im Olymp der Unterhaltungsmusik.

DIE WILDEN KAISER haben es geschafft, einen spannenden Bogen zwischen dem "w.u.k.-Tum", neuem österreichischen Schlager, fetzigem Aprés-Ski, jugendlichem Lifestyle sowie charmanter, traditioneller Bodenständigkeit zu schlagen. Sie sind der sympathische, musikalische Überbegriff über alle Genres und Nischen, sie sind die wahren Kaiser des Crossover.

Weitere Infos, Fotos und Hörproben findet ihr auf der Website oder auf dem kaiserlichen Facebook.

Die nächste Live-Audienz in Wien wird es auf dem Wiener Wiesen Fest am 28. September um 15:00 Uhr - natürlich im Kaiserzelt - geben. DIE WILDEN KAISER freuen sich, wenn ihr zahlreich erscheint und Wien wieder zu einer Kaiserstadt macht!


  • Wie seid ihr auf euren Bandnamen gekommen?
„Der Titel 'Kaiser' wird nur jenen unter den Herrschern verliehen, welche über die Maßen dem Wohle des Volkes dienen“ – so steht es in den alten Schriften. Das ist auch unser Credo: Wir wollen unserem „musikalischen Volk“ dienen, mit unserer Musik gute Laune, Lebenslust und Freude verbreiten – als musikalische Kundschafter für Land und Leute. Dass wir uns dabei nicht nur als KAISER sondern vor allem auch als die WILDEN Kaiser fühlen, liegt uns im Blut und wird vor allem bei unseren Live-Audienzen sehr deutlich gelebt.

  • Warum habt ihr euch für Schlager entschieden?/Wer hat euch beeinflusst bzw. gibt es dazu ein entscheidendes Erlebnis?
Schlager ist für uns ein Synonym für Musik in der Muttersprache, der Kombination von vertrauten Melodien und Geschichten aus dem Leben. Wir selbst haben musikalisch in jungen Jahren verschiedene Prägungen erfahren – der neue österreichische Schlager ist für uns ein gemeinsamer Nenner, ein Genre, in dem wir uns wiederfinden und wohlfühlen. Entscheidend ist dabei das wiederkehrende Erlebnis bei unseren Auftritten und, dass – egal ob alt oder jung, ob Frau oder Mann, ob Banker oder Friseurin – sich jeder bei unserer Musik wohlfühlt, mitsingt und mittanzt. Daher: JA, wir stehen auf Schlager!

  • Wer schreibt eure Texte und woher nimmt diese Person die Ideen dafür?
Wir sind alle drei ausgebildete Musiker, geprägt und gereift durch das Leben und somit voller Lebenserfahrung. Bereichert durch unsere Konzertreisen durch den deutschsprachigen Raum haben wir genug Geschichten, Erlebnisse und Dinge, die wir verarbeiten und/oder verbreiten wollen, zu erzählen. Daher komponieren und texten wir alle drei - mal zusammen, mal alleine, mal mit Freunden und mal mit anderen Musikern. Unser Debütalbum PRIVATAUDIENZ ist ein Konglomerat, das
 nach unseren Vorstellungen und Vorgaben – und vor allem mit uns – aufgenommen und produziert wurde, an dem aber viele Personen mitgewirkt haben. Wozu haben KAISER denn sonst einen Hofstaat, wenn man sich dessen nicht bedienen kann? ;)

  • Mit welchen Kriterien entscheidet ihr euch für die Songs, die dann tatsächlich gespielt/die dann tatsächlich veröffentlicht werden?
Das Gefühl entscheidet. Der Song muss unserem Stil und unseren Erwartungen entsprechen. Er muss zu unserem Charakter passen und er muss uns „liegen“. Wir bauen die Songs dann auch testhalber in unsere Performance ein. Wenn das Publikum mehrmals positiv darauf reagiert, arbeiten wir weiter daran und machen ihn zu einem fixen Bestandteil unseres Repertoires.

  • Einer eurer schönsten Momente bei einem Auftritt war?
Am 26. Oktober 2012 haben wir unser Debutalbum vor Familie, Fans, Freunden und Brancheninsidern präsentiert. Niemand der Geladenen wusste, was ihn erwartete – selbst wir waren uns nicht sicher. Es war der erste Auftritt, bei dem wir ausschließlich mit eigenem Repertoire aufgetreten sind.
Schlussendlich haben wir nach dem Konzert gut 1,5 Stunden Autogramme geschrieben, Fanfotos gemacht und CDs signiert. Fast jeder der knapp 500 Gäste wollte ein Erinnerungsfoto mit uns sowie eine CD mit persönlicher Widmung. Wir waren völlig überwältigt, solche Reaktionen hätten wir uns nicht träumen lassen.

  • Was ist euer Ziel in Bezug auf eure Musik mit eurer Band, wo wollt ihr langfristig gesehen hin?
Wenn sich jemand selbst KAISER nennt, dann tritt man hierzulande in große Fußstapfen, denn jeder in hat irgendwelche Assoziationen oder Erwartungen zu diesem Begriff. Für uns ist unser WILDES KAISERTUM Beruf und Berufung zugleich. Das wollen wir leben – ein Leben lang. Wir sehen unsere Band nicht als ein kurzfristiges Projekt. Es ist unser Werk. Wir wollen Kaiser sein, solange wir sind. Und das nicht politisch sondern musikalisch. Dass Musik und Musiker aus Österreich auch international anerkannt und gefragt sind, zeigen große Vorbilder wie Falco, Udo Jürgens, DJ Ötzi und neuerdings auch Andreas Gabalier. Wenn wir uns als Band auch in diese Dimensionen entwickeln können, dann würde ein Traum in Erfüllung gehen – wir arbeiten unsererseits jedenfalls daran.

  • Wie schwer ist es sich selbst zu vermarkten? Wird man von der Öffentlichkeit ausreichend wahrgenommen?
Die Kunst liegt in der Kombination von Künstler und Manager. Wir sind seit 2010 hauptberuflich DIE WILDEN KAISER. Wir leben also von unserer Musik. Viele im Publikum sehen aber den Aufwand nicht, der hinter so einem Projekt steht, da man sich ja in der Öffentlichkeit als Künstler präsentiert und auch als solch einer wahrgenommen wird. Die heute notwendige Dualität – Künstler & Unternehmer – wird einem schwer zugetraut bzw. können/wollen wenige glauben, dass man das kann. Das Geheimnis liegt wohl darin, weniger zu denken und mehr zu tun. Die Fans vor der Bühne geben die Antwort – in unserem Fall Woche für Woche – wir sagen DANKE!

  • Wer tanzt zu eurer Musik?
Kaiser Martin, unser Schlagzeuger, sagt immer so schön: „Man kann sich die Fans nicht aussuchen – die Fans suchen dich aus!“ Damit hat er recht. Es ist auch für uns auf der Bühne oft hoch spannend, wen wir mit unserer Musik ansprechen können. Es findet sich dabei oft das „klassische Schlagerpublikum“ – Pärchen ab 40 oder 50 Jahren, die gerne zu unserer Musik tanzen und mitsingen. Doch freuen wir uns ganz besonders, dass wir zunehmend junges Publikum bei unseren Konzerten begrüßen dürfen. Jugendliche zwischen 15 und 25, welche völlig enthusiastisch unsere Texte mitsingen und zu unserer Musik „abshaken“. Und das macht richtig Spaß, wenn du auch jungen Leuten mit deiner Musik Freude bereiten kannst!
Unser Fanclub ist damit auch im Wachsen. Alleine für die Fanreise auf das WIENER WIESEN FEST sind mittlerweile gut 100 Personen angemeldet, und das obwohl wir mit der eigentlichen Werbung dafür erst Anfang August starten!

  • Wie seht ihr die österreichische Musiklandschaft in Bezug auf österreichische Künstler?
Man könnte sagen, wir haben es uns leicht gemacht und das Genre Schlager gewählt, denn da steckt am meisten Geld drin. Aber nein, das ist der falsche Ansatz! Wir machen Schlager, weil es uns am meisten Spaß macht! Wir bemerken aber, dass viele „verhinderte“ Pop- oder Rockmusiker dann schlussendlich halt „doch Schlager singen“, um etwas Geld zu verdienen.
Sicher, um von Musik leben zu können, bedarf es einiger Anstrengungen und laufender Engagements – aber schlussendlich ist Musik auch ein Medium, das uns erlaubt, andere Menschen zu erreichen und emotional zu berühren. Österreich ist historisch aufgrund des Nationalitätenmixes schon immer ein Zentrum von Kulturvermischungen und damit auch eine Quelle von Musik und Musikentwicklung gewesen. Ich denke, dass hat sich bis heute nicht verändert und es gibt Bühne für jede Art von Musik. Dass die „Propheten im eigenen Land“ aber zumeist zu wenig Beachtung bekommen, ist ein altes Leiden, das ebenso nach wie vor vorherrscht!

  • Werden heimische Künstler in Österreich genug gefördert?/Was sollte man verbessern?/Was würdet ihr euch wünschen?
Wir sind ein völlig unabhängiger Musikact – kein Wunder, denn welche Plattenfirma könnte sich auch DIE WILDEN KAISER leisten? ;) Nein, Spaß beiseite. Hätten wir unsere eigene Musik nach rationalen Kriterien produziert (wieviele CDs lassen sich in welchem Zeitraum verkaufen, welches Marketingbudget ist für Radio & Fernsehen notwendig, etc.) hätten wir wahrscheinlich entweder gar kein Album oder nur eine absolute Billigproduktion hingelegt. Auch mit Förderungen hat es schlecht ausgesehen. Die einzige Chance ist es unermüdlich Konzerte zu geben und Geld zu erspielen. Traurig daran ist nur, dass es auch so weiter geht. Es gibt für österreichische Musik und Eigenproduktionen kaum Plattformen im Radio und Fernsehen – und wenn, dann meist lokal oder regional begrenzt, aber kaum national. Und ganz ehrlich, die neuartigen TV-Casting-Formate sind doch nichts anderes, als mehrwöchige Marktforschungsveranstaltungen, wo am Ende dann genau das Produkt „groß“ veröffentlicht wird, das man zuvor mit Hilfe des Publikums wochenlang selektiert hat.
Was ist aber mit dem Nicht-Publikum? Wieviele Casting-Künstler sind in den letzten 10 Jahren zu echten „Stars“ geworden? Einer? Vielleicht zwei? Wer blieb nicht ein One-Hit-Wonder? Zu schnell ist das Casting-Show-Publikum gesättigt, zu schwach sind oft die Künstler-Persönlichkeiten selbst, zu inszeniert und aufgesetzt ihr Image.
Wo sind die jungen Persönlichkeiten, die sich trotz dieses Mitbewerbs durchkämpfen?? „Brancheninsider“ beratschlagten uns und meinten: „Es dauert mindestens 7 Jahre, bis etwas dabei herausschaut...“ Kommen also nach 7 mageren Jahren sicher 7 fette Jahre? Wer kann sich 7 Jahre Netto-Investition leisten?
Es ist eine Kombination aus Leidenschaft, Spaß und Masochismus, der man hier dient – und ja, wir wollen durchhalten. Wenn es statt 7 aber nur 5 Jahre wären, hätten wir nix dagegen!

  • Was haltet ihr vom Konzept des MSA? /Wie denkt ihr wird dieses angenommen werden?
Wenn es vielleicht auch anfangs nur ein Tropen auf dem heißen Stein ist - ein steter Tropfen höhlt den Stein!!! Ich danke euch für euer Bemühen und vor allem auch für die Initiative, in diesem Markt, der komplett im Wandel ist, eine neue Plattform zu kreieren und zur Verfügung zu stellen – das ist sehr mutig und verdient Respekt.
Zudem bin ich mir sicher – wenn ihr „dran bleibt“ und wenn ihr euch durch qualitative Beiträge ständige Beachtung und Reichweite verschafft, dann ist Großes möglich. Fakt ist, wir arbeiten alle zusammen in einem Geschäft, bei dem der Mensch unser Ziel ist. Dieser Mensch hat Augen und Ohren und trotz der Reizüberflutung durch Medien, Werbung und Freizeitangebote immer noch die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was er tut und was nicht.
Für uns als Künstler, als DIE WILDEN KAISER, ist es eine sehr gute, weitere Möglichkeit, uns zu präsentieren, und dafür sagen wir herzlich DANKE!!!

Auch wir, der MUSIC SALON AUSTRIA, sagen DANKE für dieses tolle Interview, welches mit Kaiser Clemens geführt wurde - MERCI!

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