Montag, 2. Dezember 2013

Artist of the weeks: BLINDED BY STARDUST

 
Photocredit: Blinded by Stardust

Blinded by Stardust in ein österreichische Band, die 2011 in Wien gegründet wurde. Die Musik von Blinded by Stardust verbindent Harmonie, Melancholie und fordert die Leute trotzdem zum Tanzen auf, während sie Geschichten über die Up's and Down's der Realtität zum Ausdruck bringt. Die musikalische Basis setzt sich aus Alternative, Fol, Blues, Western, Rock- und Popelementen zusammen, dennoch sind sie stetig dabei sich neu auszuprobieren und ihre musikalische Perspektive zu erweitern.

Aber ohne viel erklären zu wollen, hört doch rein und macht euch selbst ein Bild:

 
Weitere Infos und musikalische Eindrücke könnt ihr euch auf Facebook, YouTube und Soundcloud holen.


Welche Bedeutung hat euer Bandname? Wie seid ihr auf diesen gekommen?
Der Name geht zurück auf eine Kunstfigur der 70er Jahre. Der Künstler dahinter hat es bereits früh verstanden verschiedene kreative Elemente wie Mode, Film und Inszenierung musikalisch miteinander zu verbinden. - David Bowie / Ziggy Stardust.
Auf dieser Grundüberlegung baut unser Musikprojekt Blinded by Stardust auf – künstlerisch und musikalisch verschiedene Stilelemente miteinander zu kombinieren, sich und anderen dabei die größtmögliche Freiheit im Gesamtprojekt zu lassen und diese dabei gemeinsam auszuleben.

Wie habt ihr zu eurem unverwechselbaren Sound gefunden?
Wir haben unsere Grundelemente - Folk, Alternative, Blues, Rock - versuchen aber verschiedene Stilrichtungen auszuprobieren, Einflüsse in unsere Musik zu übernehmen und musikalisch nicht zu sehr in Schubladen zu denken. Unser Sound unterliegt dadurch einem allgegenwärtigen/gewollten Wandel.
Gleichzeitig gibt es aber dabei immer den Anspruch so ehrlich wie möglich zu uns selbst und zu unserem Publikum zu sein. Einen gewissen Rahmen sozusagen, in dem wir uns bewegen, bei welchem es Konstanten gibt, welche es aber dennoch immer wieder aufs Neue zu definieren gilt.
Solange es Blinded by Stardust entspricht, authentisch ist und wir Geschichten erzählen können sind wir zufrieden.

Woher nehmt ihr die Ideen für eure Songs?
Durch Eindrücke des Lebens - gute und natürlich auch schlechte.
Diese sind es die einen prägen, einen formen und uns inspirieren.
Eigentlich gibt es die Nummern somit schon. Sie befinden sich in genau jenen Situationen - man muß sie nur noch für sich selbst wiederentdecken, festhalten und niederschreiben.

Woher stammen eure Texte, wer textet und wie kommt die Person auf diese?
Die Lyrics schreibt unser Sänger - mitunter in Zusammenarbeit/ Absprache/ Ausarbeitung mit allen Anderen, die liebenswürdigerweise die Freundlichkeit und Geduld besitzen das Chaos seines Kopfes in ein verwertbares musikalisches System zu bringen.
Die Texte orientieren sich an Erfahrungen und der Welt die uns umgibt, sind teilweise ironisch, zweideutig oder melancholisch aber in jedem Fall aufrichtig.

Einer eurer schönsten Momente bei einem Auftritt war?
Das erste Mal gemeinsam on Stage zu stehen und miteinander zu musizieren.
Menschen die zu uns kommen und wir an ihrer Euphorie ablesen können wie sehr es ihnen gefallen hat. Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl Menschen zum Lachen, Tanzen, Trinken, Feiern und manchmal auch vor Freude oder Melancholie zum Weinen zu bringen. Eine Ehre die wir wirklich zu schätzen wissen.
Es zeigt uns, was und wer wir sind. Und das gefällt uns stark.

Bei dieser Gelegenheit wollen wir uns für die Treue, Liebe und Kraft all jener Menschen bedanken die uns auf unserem Weg begleiten oder begleitet haben.
Jeder einzelne Moment wird unvergesslich bleiben!

Was ist euer Ziel im Bezug auf eure Musik mit eurer Band, wo wollt ihr hin?
Zunächst einmal uns persönlich und zusammen weiterzuentwickeln und natürlich Bühnenerfahrung zu sammeln. Auch Kollaborationen, ein Album, eine EP, eine kleine Tour, vielleicht eine Doku oder ein Kurzfilm wären interessant.
Wir geben uns, vorallem durch derzeitige Umstände, die Freiheit uns zu entwickeln und auch an neuem Material zu basteln. Das aber wieder Etwas kommen wird wissen wir.

Eure persönlichen Ziele für 2014 sind?
Balance.
Ruhe.
Vertrauen.
Bühnenerfahrung.
Weiterentwicklung.
Überleben.

Wie seht ihr die aus österreichische Musiklandschaft bestehend aus Österreichern ?
Geteilt. Einerseits sehen und merken wir, dass es in den verschiedensten Genres wirklich leiwande Musiker in Österreich gibt, die vielleicht mehr gefördert gehören. Herrschaften wie die World/Folk Musiker von Paradicso, das Alternative - Electro Duo von CheeryCherrily, der Singer/Songwriter Johnny Falter oder auch die Jungs der Thrash Metal Band Artas.
Das Potential in Österreich ist auf jeden Fall vorhanden und auch die Motivation ist da. Ein bisschen Aufbruchsstimmung wenn man so will. 
 
Die Produktion eines Albums, die Organisation einer Tour, Marketing oder andere Managementtätigkeiten sind aber auch an finanzielle und zeitliche Faktoren gekoppelt, die eine Herausforderung für jeden Musiker darstellen.
Kreative Arbeit gehört einfach finanziell fair gefördert, entlohnt und unterstützt.
Streichungen, wie etwa die Subventionen des ORF für den österreichischen Musikförderungsfond, die teilweise Ausblendung von österreichischer Musik auf reichweitenstarken Radiosendern oder das illegale Downloaden von Nummern sind dabei eher unvorteilhaft, wenngleich auch Letzteres auf einer unentgeltlichen Basis, beispielsweise als Gratisdownload, vorteilhaft für den Künstler sein kann.
Um weiterhin substanziell hochwertige Musik und Kunst in Österreich, soweit wie möglich autonom produzieren und veröffentlichen zu können, muss von den Zuhörern, von den zuständigen Institutionen, sowie von öffentlich rechtlichen Seite her eine faire finanzielle Abgeltung erfolgen.
Auch Musiker zahlen Miete. Auch Musiker zahlen Rechnungen. Auch Musiker essen und trinken (meistens trinken – kommt billiger).

Was haltet ihr vom Konzept des MSA?
Die Grundidee sich zu vernetzen sowie österreichischen Musikern durch den Musik Salon Austria eine Plattform zu bieten stimmt. Wie das Ganze medial beworben wird und inwieweit sich die österreichische Musikszene an der Plattform beteiligt, wird essentiell für die Zukunft des MSA sein.
Von unserer Seite her ein Kompliment an die Gründer und fleißigen Mitarbeiter. Auf jeden Fall weiterempfehlenswert.

Danke an alle Leser und das gesamte MSA Team!
Auch der MSA sagt Blinded by Stardust ein herzliches Dankeschön für das Interview!

Montag, 16. September 2013

Artist of the weeks: MIKE BENCH

Photocredit: Bernhard Wimmer

Eingängige Melodien, die das Publikum mit weitläufigen Texten, in gedankenverlorene Welten bringt, und es nicht zu selten passiert, dass der Zuhörer sich in irgendeiner Geschichte selbst entdeckt.

Schon seit Jahren ist der Grazer, Michael Bencsics, unterwegs, um mit verschiedensten Bands Teil der Musiklandschaft zu sein. Im Jahr 2012 startete er damit, vermehrt an dem Projekt „Mike Bench“ zu arbeiten, während er zwischendurch immer wieder eine kurze Pause einlegte, um Bühnenluft zu schnuppern. Seit 2013 wird Mike Bench durch eine 6 - köpfige Band unterstützt, mit der auch die erste Single „Side by side“ unter „lifelovesyou-Records“ erschienen ist. Ein Stück Rockmusik, die gemischt mit tanzbaren Rock´n´Roll - Teilen und Folk - Einflüssen, dem Publikum Lust auf mehr macht!

Weitere Infos findet ihr auf der Website oder auf Facebook. Einen musikalischen Einblick könnt ihr euch auf YouTube holen.

• Wer ist „Mike Bench“?
 Mike Bench ist ein österreichischer Singer-/Songwriter, der live durch seine Band „The Players“ unterstützt wird.

• Wie habt ihr euch gefunden?
Ich habe mich nach drei super Jahren mit meiner damaligen Band „Elmiro Tinnitus“ entschieden, die nächste Zeit damit zu verbringen an meinem Soloprojekt „Mike Bench“ zu arbeiten. So verbrachte ich das Jahr 2012 mit stundenlangem Songwriting und etlichen Soloshows. Nachdem ich Ende Dezember ins Studio ging um meine erste Single mit Bandarrangements einzuspielen, entschied ich mich dazu, mit dem Release von „Side by Side“ live auf Bandbesetzung umzusteigen. Mit meinem Schlagzeuger, Benny Weber, spielte ich schon davor in einigen Formationen und hatte ihn von Beginn an für diesen Posten vorgesehen, sollte es zu einer Bandbesetzung kommen. Mit Tom Baldasti war die Geschichte eine ähnliche, da ich ihn bereits aus jungen Jahren kannte. Mit meiner Schwester Lena, hatte ich es davor leider noch nicht zusammengebracht, bandmäßig zusammenzukommen und sah in ihr den perfekten Backgroundgesang. Dominik Stumpfel kannte ich aus meiner Schulzeit und ich bin noch immer unglaublich froh, dass er nach unserem Gespräch sofort zustimmte, Teil des Ganzen zu werden. Auf Tom Traint und Max Neumann wurde ich durch einen langjährigen Musikerfreund aufmerksam und auch jene beiden überlegten nicht lange, trotz deren längerer Anreise, zu Proben.

• Wie hast du zu deinem Sound?/Wer hat dich beeinflusst?/Gibt es dazu ein entscheidendes Erlebnis?
Ganz ehrlich muss ich sagen, dass ich zu dieser Musik, die ich jetzt mache durch meinen ehemaligen Englisch-Lehrer gefunden habe. Er war es, der in einer Schulstunde den Springsteen-Song „The River“ mitbrachte, um uns zu zeigen, wie viel Kraft, wie viele Gefühle in Musiktexten stecken können. Und genau dieser Moment hat mir gezeigt - das ist es! Meine Gefühle durch Musik ausdrücken und damit  traurigen sowie fröhlichen Menschen aus dem Herzen zu sprechen!

• Woher nimmst du die Ideen für deine Songs?
Die Ideen zu meinen Liedern stammen aus meinem Leben. Erlebnisse und Geschichten die mich beschäftigen, mir im Kopf hängen bleiben. Für mich ist Musik einfach das perfekte Medium um Gefühlen, Gedanken oder Sichtweisen Ausdruck zu verleihen.

• Eure Lieder sind auf Englisch. Wäre es für euch nie eine Option gewesen zum Beispiel auf Deutsch zu singen?
Da ich lange Zeit deutsche Musik machte, war es für mich einfach ein logischer Schluss, nun meinen Ideen in englischer Sprache den Weg zu ebnen. Das Hauptargument liegt jedoch für mich in dem Punkt, dass ich möchte, dass meine Gedanken, meine Wünsche, meine Geschichten auf der ganzen Welt verstanden werden.

• Ihr habt gerade eure erste Tour hinter euch. Wie war’s? Lust auf mehr?
Ganz genau, wir waren diesen August auf Österreich-Tour, und sind mit großem Hunger auf mehr zurückgekehrt. Es war einfach unglaublich schön zu sehen, wie Menschen, die meine Musik davor noch nie gehört haben, sofort aufspringen und eine Menge Freude mit uns haben.

• Einer eurer schönsten Momente bei einem Auftritt war?
Die schönsten Momente sind ganz klar jene, wenn ich bemerke, dass mich das Publikum mit ihrem Gesang beinahe übertönt und ich bemerke - „Hey… Sie sehen die Sachen genauso wie ich! Sie haben dieselben Gefühle...“. Ganz einfach, wenn die Leute meine Lieder mitsingen und mit meinen Worten und Gefühlen etwas anfangen können.

• An was oder wen denkt ihr, wenn ihr live performt?
Während meiner Konzerte denke ich eigentlich an gar nichts, außer an genau diesen Moment. Es ist für mich einfach jedes Mal aufs Neue eine wahnsinnige Ehre, dass Menschen meiner Musik - Liedern die ich mit meinen Gedanken und Gefühlen geschrieben habe - zuhören und ihr Achtung schenken.

• Was ist dein Ziel in Bezug auf deine Musik, wo willst du langfristig gesehen hin?
Mein Ziel ist es ganz klar, so viele Menschen wie möglich zu begeistern. Ich möchte, dass Menschen, die meinen Konzerten beiwohnen glücklich sind. Auch wenn sehr viele Menschen nicht dermaßen gesegnet sind wie wir, vielleicht krank sind, kein Haus, keine Familie haben,... Ich will es schaffen, dass genau jene Menschen, für den einen Moment glücklich sind und alles Schreckliche in ihrem Leben vergessen können.

• Gibt es ein Album?
Ich habe im März meine erste Single veröffentlicht und habe vor im Frühjahr nächsten Jahres das Debütalbum aufzunehmen und im Herbst/Winter 2014 zu releasen.

• Wie siehst du die österreichische Musiklandschaft in Bezug auf österreichische Künstler?
Ich finde, dass wir in Österreich einige Bands haben, die auch international absolut mithalten können. Leider wird Musik aus Österreich (zur Zeit) jedoch kaum bis gar nicht wertgeschätzt bzw. gesehen. So ist es für mich jedes Jahr traurig anzusehen, dass die meisten Festivals von internationalen Acts dominiert werden, wo ich teilweise für mich denke: „Wozu lädt man diese Bands ein? Wir haben doch genug Bands, die dieses Level genauso haben!“ Damit will ich in keiner Weise jene Bands schlecht machen, die aus dem Ausland kommen. Ich will damit nur sagen, dass auch wir im näheren Umfeld Top-Acts haben, die im Vergleich, wenn man es so will, ihren Mann stehen würden.

• Werden heimische Künstler in Österreich genug gefördert?/Was sollte man verbessern?/Was würdest du dir wünschen?
Meiner Meinung nach gibt es in Österreich etliche Einrichtungen und Vereine, die junge Bands fördern. Dennoch würde ich mir für die nahe Zukunft wünschen, dass Musik, und damit meine ich vor allem Live-Musik, mehr Achtung geschenkt wird. Damit Clubs einfach wieder voll sind, wenn ein Konzert ist und Musik wieder an Wert gewinnt.

• Was hältst du vom Konzept des MSA?
Ich finde es einfach wunderbar, dass es Menschen gibt, die sich für Musik einsetzen. Und genau jene Sachen, wie euer „Music Salon“, Vereine wie der „club Wakuum“ in Graz oder ganz einfach Personen die Konzerte veranstalten, fördern oder besuchen geben uns Musikern die Kraft weiterzumachen und nicht aufzugeben. Durch euch bekommen wir einfach die Motivation, dass es weitergeht!

Der MSA sagt Mike Bench ein herzliches Dankeschön für das Interview!

Montag, 29. Juli 2013

Artist of the weeks: DIE WILDEN KAISER


Photocredit: Die wilden Kaiser




  • Wer sind DIE WILDEN KAISER? (v.l.n.r.)
Martin Hladik - Schlagzeug, Tontechnik
Clemens Reinsperger - Sänger, Bass
Robert Schittenhelm - Gitarre, 2. Stimme

Sie sind jung und wild, ihre musikalische Abstammung ist von unterschiedlichem Geblüt, aber mit dem "Neuen Schlager" haben sie als Triumvirat ihre gemeinsame Bühne gefunden: DIE WILDEN KAISER sind Österreichs derzeit vielleicht heißeste Anwärter auf den Thron im Olymp der Unterhaltungsmusik.

DIE WILDEN KAISER haben es geschafft, einen spannenden Bogen zwischen dem "w.u.k.-Tum", neuem österreichischen Schlager, fetzigem Aprés-Ski, jugendlichem Lifestyle sowie charmanter, traditioneller Bodenständigkeit zu schlagen. Sie sind der sympathische, musikalische Überbegriff über alle Genres und Nischen, sie sind die wahren Kaiser des Crossover.

Weitere Infos, Fotos und Hörproben findet ihr auf der Website oder auf dem kaiserlichen Facebook.

Die nächste Live-Audienz in Wien wird es auf dem Wiener Wiesen Fest am 28. September um 15:00 Uhr - natürlich im Kaiserzelt - geben. DIE WILDEN KAISER freuen sich, wenn ihr zahlreich erscheint und Wien wieder zu einer Kaiserstadt macht!


  • Wie seid ihr auf euren Bandnamen gekommen?
„Der Titel 'Kaiser' wird nur jenen unter den Herrschern verliehen, welche über die Maßen dem Wohle des Volkes dienen“ – so steht es in den alten Schriften. Das ist auch unser Credo: Wir wollen unserem „musikalischen Volk“ dienen, mit unserer Musik gute Laune, Lebenslust und Freude verbreiten – als musikalische Kundschafter für Land und Leute. Dass wir uns dabei nicht nur als KAISER sondern vor allem auch als die WILDEN Kaiser fühlen, liegt uns im Blut und wird vor allem bei unseren Live-Audienzen sehr deutlich gelebt.

  • Warum habt ihr euch für Schlager entschieden?/Wer hat euch beeinflusst bzw. gibt es dazu ein entscheidendes Erlebnis?
Schlager ist für uns ein Synonym für Musik in der Muttersprache, der Kombination von vertrauten Melodien und Geschichten aus dem Leben. Wir selbst haben musikalisch in jungen Jahren verschiedene Prägungen erfahren – der neue österreichische Schlager ist für uns ein gemeinsamer Nenner, ein Genre, in dem wir uns wiederfinden und wohlfühlen. Entscheidend ist dabei das wiederkehrende Erlebnis bei unseren Auftritten und, dass – egal ob alt oder jung, ob Frau oder Mann, ob Banker oder Friseurin – sich jeder bei unserer Musik wohlfühlt, mitsingt und mittanzt. Daher: JA, wir stehen auf Schlager!

  • Wer schreibt eure Texte und woher nimmt diese Person die Ideen dafür?
Wir sind alle drei ausgebildete Musiker, geprägt und gereift durch das Leben und somit voller Lebenserfahrung. Bereichert durch unsere Konzertreisen durch den deutschsprachigen Raum haben wir genug Geschichten, Erlebnisse und Dinge, die wir verarbeiten und/oder verbreiten wollen, zu erzählen. Daher komponieren und texten wir alle drei - mal zusammen, mal alleine, mal mit Freunden und mal mit anderen Musikern. Unser Debütalbum PRIVATAUDIENZ ist ein Konglomerat, das
 nach unseren Vorstellungen und Vorgaben – und vor allem mit uns – aufgenommen und produziert wurde, an dem aber viele Personen mitgewirkt haben. Wozu haben KAISER denn sonst einen Hofstaat, wenn man sich dessen nicht bedienen kann? ;)

  • Mit welchen Kriterien entscheidet ihr euch für die Songs, die dann tatsächlich gespielt/die dann tatsächlich veröffentlicht werden?
Das Gefühl entscheidet. Der Song muss unserem Stil und unseren Erwartungen entsprechen. Er muss zu unserem Charakter passen und er muss uns „liegen“. Wir bauen die Songs dann auch testhalber in unsere Performance ein. Wenn das Publikum mehrmals positiv darauf reagiert, arbeiten wir weiter daran und machen ihn zu einem fixen Bestandteil unseres Repertoires.

  • Einer eurer schönsten Momente bei einem Auftritt war?
Am 26. Oktober 2012 haben wir unser Debutalbum vor Familie, Fans, Freunden und Brancheninsidern präsentiert. Niemand der Geladenen wusste, was ihn erwartete – selbst wir waren uns nicht sicher. Es war der erste Auftritt, bei dem wir ausschließlich mit eigenem Repertoire aufgetreten sind.
Schlussendlich haben wir nach dem Konzert gut 1,5 Stunden Autogramme geschrieben, Fanfotos gemacht und CDs signiert. Fast jeder der knapp 500 Gäste wollte ein Erinnerungsfoto mit uns sowie eine CD mit persönlicher Widmung. Wir waren völlig überwältigt, solche Reaktionen hätten wir uns nicht träumen lassen.

  • Was ist euer Ziel in Bezug auf eure Musik mit eurer Band, wo wollt ihr langfristig gesehen hin?
Wenn sich jemand selbst KAISER nennt, dann tritt man hierzulande in große Fußstapfen, denn jeder in hat irgendwelche Assoziationen oder Erwartungen zu diesem Begriff. Für uns ist unser WILDES KAISERTUM Beruf und Berufung zugleich. Das wollen wir leben – ein Leben lang. Wir sehen unsere Band nicht als ein kurzfristiges Projekt. Es ist unser Werk. Wir wollen Kaiser sein, solange wir sind. Und das nicht politisch sondern musikalisch. Dass Musik und Musiker aus Österreich auch international anerkannt und gefragt sind, zeigen große Vorbilder wie Falco, Udo Jürgens, DJ Ötzi und neuerdings auch Andreas Gabalier. Wenn wir uns als Band auch in diese Dimensionen entwickeln können, dann würde ein Traum in Erfüllung gehen – wir arbeiten unsererseits jedenfalls daran.

  • Wie schwer ist es sich selbst zu vermarkten? Wird man von der Öffentlichkeit ausreichend wahrgenommen?
Die Kunst liegt in der Kombination von Künstler und Manager. Wir sind seit 2010 hauptberuflich DIE WILDEN KAISER. Wir leben also von unserer Musik. Viele im Publikum sehen aber den Aufwand nicht, der hinter so einem Projekt steht, da man sich ja in der Öffentlichkeit als Künstler präsentiert und auch als solch einer wahrgenommen wird. Die heute notwendige Dualität – Künstler & Unternehmer – wird einem schwer zugetraut bzw. können/wollen wenige glauben, dass man das kann. Das Geheimnis liegt wohl darin, weniger zu denken und mehr zu tun. Die Fans vor der Bühne geben die Antwort – in unserem Fall Woche für Woche – wir sagen DANKE!

  • Wer tanzt zu eurer Musik?
Kaiser Martin, unser Schlagzeuger, sagt immer so schön: „Man kann sich die Fans nicht aussuchen – die Fans suchen dich aus!“ Damit hat er recht. Es ist auch für uns auf der Bühne oft hoch spannend, wen wir mit unserer Musik ansprechen können. Es findet sich dabei oft das „klassische Schlagerpublikum“ – Pärchen ab 40 oder 50 Jahren, die gerne zu unserer Musik tanzen und mitsingen. Doch freuen wir uns ganz besonders, dass wir zunehmend junges Publikum bei unseren Konzerten begrüßen dürfen. Jugendliche zwischen 15 und 25, welche völlig enthusiastisch unsere Texte mitsingen und zu unserer Musik „abshaken“. Und das macht richtig Spaß, wenn du auch jungen Leuten mit deiner Musik Freude bereiten kannst!
Unser Fanclub ist damit auch im Wachsen. Alleine für die Fanreise auf das WIENER WIESEN FEST sind mittlerweile gut 100 Personen angemeldet, und das obwohl wir mit der eigentlichen Werbung dafür erst Anfang August starten!

  • Wie seht ihr die österreichische Musiklandschaft in Bezug auf österreichische Künstler?
Man könnte sagen, wir haben es uns leicht gemacht und das Genre Schlager gewählt, denn da steckt am meisten Geld drin. Aber nein, das ist der falsche Ansatz! Wir machen Schlager, weil es uns am meisten Spaß macht! Wir bemerken aber, dass viele „verhinderte“ Pop- oder Rockmusiker dann schlussendlich halt „doch Schlager singen“, um etwas Geld zu verdienen.
Sicher, um von Musik leben zu können, bedarf es einiger Anstrengungen und laufender Engagements – aber schlussendlich ist Musik auch ein Medium, das uns erlaubt, andere Menschen zu erreichen und emotional zu berühren. Österreich ist historisch aufgrund des Nationalitätenmixes schon immer ein Zentrum von Kulturvermischungen und damit auch eine Quelle von Musik und Musikentwicklung gewesen. Ich denke, dass hat sich bis heute nicht verändert und es gibt Bühne für jede Art von Musik. Dass die „Propheten im eigenen Land“ aber zumeist zu wenig Beachtung bekommen, ist ein altes Leiden, das ebenso nach wie vor vorherrscht!

  • Werden heimische Künstler in Österreich genug gefördert?/Was sollte man verbessern?/Was würdet ihr euch wünschen?
Wir sind ein völlig unabhängiger Musikact – kein Wunder, denn welche Plattenfirma könnte sich auch DIE WILDEN KAISER leisten? ;) Nein, Spaß beiseite. Hätten wir unsere eigene Musik nach rationalen Kriterien produziert (wieviele CDs lassen sich in welchem Zeitraum verkaufen, welches Marketingbudget ist für Radio & Fernsehen notwendig, etc.) hätten wir wahrscheinlich entweder gar kein Album oder nur eine absolute Billigproduktion hingelegt. Auch mit Förderungen hat es schlecht ausgesehen. Die einzige Chance ist es unermüdlich Konzerte zu geben und Geld zu erspielen. Traurig daran ist nur, dass es auch so weiter geht. Es gibt für österreichische Musik und Eigenproduktionen kaum Plattformen im Radio und Fernsehen – und wenn, dann meist lokal oder regional begrenzt, aber kaum national. Und ganz ehrlich, die neuartigen TV-Casting-Formate sind doch nichts anderes, als mehrwöchige Marktforschungsveranstaltungen, wo am Ende dann genau das Produkt „groß“ veröffentlicht wird, das man zuvor mit Hilfe des Publikums wochenlang selektiert hat.
Was ist aber mit dem Nicht-Publikum? Wieviele Casting-Künstler sind in den letzten 10 Jahren zu echten „Stars“ geworden? Einer? Vielleicht zwei? Wer blieb nicht ein One-Hit-Wonder? Zu schnell ist das Casting-Show-Publikum gesättigt, zu schwach sind oft die Künstler-Persönlichkeiten selbst, zu inszeniert und aufgesetzt ihr Image.
Wo sind die jungen Persönlichkeiten, die sich trotz dieses Mitbewerbs durchkämpfen?? „Brancheninsider“ beratschlagten uns und meinten: „Es dauert mindestens 7 Jahre, bis etwas dabei herausschaut...“ Kommen also nach 7 mageren Jahren sicher 7 fette Jahre? Wer kann sich 7 Jahre Netto-Investition leisten?
Es ist eine Kombination aus Leidenschaft, Spaß und Masochismus, der man hier dient – und ja, wir wollen durchhalten. Wenn es statt 7 aber nur 5 Jahre wären, hätten wir nix dagegen!

  • Was haltet ihr vom Konzept des MSA? /Wie denkt ihr wird dieses angenommen werden?
Wenn es vielleicht auch anfangs nur ein Tropen auf dem heißen Stein ist - ein steter Tropfen höhlt den Stein!!! Ich danke euch für euer Bemühen und vor allem auch für die Initiative, in diesem Markt, der komplett im Wandel ist, eine neue Plattform zu kreieren und zur Verfügung zu stellen – das ist sehr mutig und verdient Respekt.
Zudem bin ich mir sicher – wenn ihr „dran bleibt“ und wenn ihr euch durch qualitative Beiträge ständige Beachtung und Reichweite verschafft, dann ist Großes möglich. Fakt ist, wir arbeiten alle zusammen in einem Geschäft, bei dem der Mensch unser Ziel ist. Dieser Mensch hat Augen und Ohren und trotz der Reizüberflutung durch Medien, Werbung und Freizeitangebote immer noch die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was er tut und was nicht.
Für uns als Künstler, als DIE WILDEN KAISER, ist es eine sehr gute, weitere Möglichkeit, uns zu präsentieren, und dafür sagen wir herzlich DANKE!!!

Auch wir, der MUSIC SALON AUSTRIA, sagen DANKE für dieses tolle Interview, welches mit Kaiser Clemens geführt wurde - MERCI!

Sonntag, 9. Juni 2013

Vienna Music Business Research Days - 20. + 21. Juni 2013

Am 20. und 21. Juni 2013 finden zum 4. mal die "Vienna Music Business Research Days" in Wien statt, organisiert vom Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft (IKM) und Institut für Musiksoziologie (IMS) der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Zukunft der Musiklizensierung
 
Die Vienna Music Business Research Days setzen sich zum Ziel, Wissenschafter/-innen aus allen Disziplinen und Praktiker/-innen aus dem Musikbusiness einmal im Jahr in Wien zu versammeln, um sich über aktuelle Fragen und neueste Ergebnisse der Musikwirtschaftsforschung auszutauschen

Unter anderem erwarten euch heuer folgende Speaker:

Adolf Dietz, Max-Planck-Institut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht, Deutschland
Roya Ghafele, University of Edinburgh and Oxfirst Ltd., Großbritannien
Jim Griffin, Geschäftsführer von OneHouse LLC (USA)
P. Bernt Hugenholtz, Institut für Informationsrecht, Universität Amsterdam, Niederlande
Liane Wildpanner, EU-Kommission, Generaldirektion Binnenmarkt und Dienstleistungen, Direktion D – Geistiges Eigentum

Ort: Joseph Haydn-Saal, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien am Anton-von-Webern-Platz 1, 1030 Wien; Eintritt frei und um Anmeldung wird gebeten unter music.business.research@gmail.com
 
Weitere Infos findet ihr unter "Wiener Tage der Musikwirtschaftsforschung"

Montag, 27. Mai 2013

Artist of the weeks: ENTFERNER




Photocredit: Entferner


  • Wer sind Entferner?
Julian – Gesang, Gitarre, Keyboard
Peter – Gesang, Gitarre
Roman – Schlagzeug
Moritz – Bass
 
 
Entferner wird Ende 2005 in Kalksburg/Wien gegründet. Frühe Erfolge feierten sie mit dem Sieg beim „Soundrevolution“ 2006 sowie dem Erreichen des Ö3-Soundcheck-Finales 2007 (Support von „Mondscheiner“ und Festivals im In- und Ausland inklusive). 2009 geht es mit dem Debüt-Album „Entferner Denn Je“ und Auftritten am Donauinselfest und diversen Clubs weiter. Seit 2011 treten Entferner auch regelmäßig in kleinem Rahmen „unplugged“ auf. 2013 wird das 2. Album „Die Unordnung der Dinge“ erscheinen.

For more infos: Website oder Entferner auf Facebook

Hier könnt ihr Entferner demnächst auch live sehen:
 
  • Welche Bedeutung hat denn eigentlich euer Bandname?
Unser Bandname hat nichts mit dem Wort „entfernen“ zu tun. „Entferner“ ist eher so gemeint, wie „etwas aus der Ferne zu betrachten.“ Man sagt auch nicht „die Entferner“, sondern nur „Entferner“. 
 
  • Wie habt ihr zu eurem Sound gefunden? Wer hat euch beeinflusst?
Musikalisch beeinflusst wurden wir von vielen Bands und Künstlern. Eine gute Mischung quasi, angefangen bei den Beatles über „Muse“ bis hin zu „Wir sind Helden“.
Unsere Musikgeschmäcker sind sehr verschieden, und das spiegelt sich auch in unserer Musik wider. So decken wir eine breite Palette ab, und unser Sound ist daher abwechslungsreich und sicher alles andere als fad.
 
  • Eure Lieder sind auf Deutsch. Wäre es für euch nie eine Option gewesen zum Beispiel auf Englisch zu singen?
Auf Englisch zu singen, wäre durchaus eine Option gewesen. Peter, unser Songwriter und Gitarrist, hat irgendwann angefangen in Deutsch zu schreiben und es ist ihm einfach aufgefallen, dass Deutsch besser funktioniert. Dann sind wir bei Deutsch geblieben und das steht uns auch ganz gut.
 
  • Woher nehmt ihr die Ideen für eure Songs?/Mit welchen Kriterien entscheidet ihr euch für die Songs die euer Repertoire widerspiegeln?
Peter schreibt die Texte und hat zum Zeitpunkt des Schreibens meist auch schon eine Melodie im Kopf. Arrangiert wird der Song dann von uns allen gemeinsam. Auch die Ideen für die Songs kommen meist von Peter bzw. rühren das eine oder andere Mal auch von gemeinsamen Erlebnissen her.
Sobald die Idee da ist wird der neue Song auch sofort geprobt und nachdem die meisten unserer Songs einfach leiwand sind, werden diese dann auch gespielt. So haben wir mittlerweile schon so viele Songs, dass wir eigentlich schon fast ein drittes Album machen könnten.
 
  • Wie kommt Peter zu den Ideen für neue Songs?
Die Texte werden von verschiedensten Sachen beeinflusst. So decken wir textlich ein ziemlich breites Spektrum ab – manchmal kritisch, gesellschaftspolitisch und dann aber auch wieder kitschiger Herzschmerz.
 
  • Einer eurer schönsten Momente bei einem Auftritt war?
Schöne Momente gibt es bei Auftritten immer wieder. Vor allem immer dann, wenn die Bude voll ist und das Publikum rockt.
Es gab allerdings auch nach einem Auftritt mal einen witzigen Moment, der uns allen in Erinnerung geblieben ist. Bei einem Festival – ihr wisst, wie es bei Festivals zugeht ;) – war nach unserem Auftritt plötzlich unser Bassist verschwunden und wir konnten ihn nicht mehr finden. Plötzlich war dann am gesamten Festivalgelände der Strom weg… Tja, ratet mal, wer der Verursacher des Blackouts war? ;)
 
  • Was ist euer Ziel im Bezug auf eure Musik mit eurer Band, wo wollt ihr hin? Was ist euer Ziel für 2013?
Unser Ziel für 2013 ist ganz klar das 2. Album zu releasen, zwei Musikvideos zu drehen und dann eine kleine Tournee zu machen um uns auch einem neuen Publikum zu präsentieren.
Da wir schon bei einem Label sind, ist unser langfristiges Ziel sicher irgendwann von unserer Musik leben zu können und einige mehr Alben raus zu bringen. Man tut eben was man kann dafür um seinen Traum zu verwirklichen. Das Wichtigste ist, die Essenz von Entferner zu wahren und uns gleichzeitig weiterzuentwickeln. Wir lieben Drahtseilakte.
 
  • Wie seht ihr die österreichische Musiklandschaft in Bezug auf österreichische Künstler?
Dadurch, dass wir vor allem in Wien öfter auf Konzerte gehen, muss man sagen, dass es viele gute Bands gibt. Also wirklich sehr gute Bands. Das Problem ist eben nur, dass man es in Österreich als Musiker oder Band nicht gerade leicht hat.  Es gibt ein paar kleine Szenen, in denen manche Bands – dem Fliegenden Spaghettimonster sei Dank – überleben können. Große Strukturen gibt es in Österreich leider nicht mehr. Und wenn, dann sind sie nicht unbedingt förderlich. Andererseits gibt es Einrichtungen wie den Österreichischen Musikfonds, für den man sehr dankbar sein muss.
 
  • Was haltet ihr vom Konzept des MSA?/Was denkt ihr, wie dieses angenommen wird?
Das Konzept finden wir ziemlich cool, da wir persönlich auch viel verschiedene Musik hören. Es ist wichtig einfach immer offen zu bleiben für verschieden Stilrichtungen. Das macht vor allem auch in unserem Fall die eigene Musik interessanter, weil man automatische verschiedene Elemente in die Songs reinpackt.
Leute die neugierig und offen für was Neues sind, werden dieses Konzept sicher gerne annehmen. Und von diesen Leuten gibt es ja, Gott sei Dank, noch genug!

Sonntag, 26. Mai 2013

Artist of the weeks: ELOUI


Music Salon Austria proudly presents our first Artist of the WEEKS


Photo: JJ Kucek


WARUM SIE?

Ich denke jeder sollte sie und ihre Musik kennen, weil sie einfach so natürlich, unverfälscht und einzigartig ist und für den Kultur/Musikbetrieb in Österreich nicht mehr wegzudenken. Auch ist es unglaublich schön mit ihr zusammenzuarbeiten, was ich als Geigerin ihrer Stringsection gut beurteilen kann. Man kann die Liebe und Leidenschaft zur Musik allein schon im Interview spüren. Ihr Statement, welches sie gerne benutzt ist "Fear and do it anyway" und das trifft den Nagel auf den Kopf, weil das einfach ELOUI ist.


Neugierig geworden?

Eloui's Website & check out her latest album Chasing Atoms and my favourite song from her TOO LOUD --> we don't name genres because we don't think in genres!!


Next Event with Eloui:

Live@RKH: Eloui with strings & Diver
Dienstag, 7. Mai 2013, 20:00 Uhr Eloui & Strings (more infos)



INTERVIEW
  • Warum Eloui?
Meinen Musiknamen hab ich mir von Nimet Eloui ausgeborgt, einer Ägypterin, die in den späten 1920er Jahren in ihrem Auto mit unbändiger Geschwindigkeit durch die Walliser Alpen gedüst ist. Am Beifahrersitz saß der immer blasser werdende Schriftsteller Rainer Maria Rilke. Als Frau und Walliserin hat mir diese Geschichte natürlich sehr gefallen…

  • Wie hast du zu deinem unverwechselbaren Sound gefunden?
Ich experimentiere mit Geräuschen, Sounds und Tönen, die oft erst nicht sehr nach Musik klingen. Ich experimentiere mit Fehlern, No-Gos und Zufällen, sie spielen eine große Rolle in meiner Musik, ich freue mich, wenn sie auftauchen und verarbeite sie dann weiter.

  • Woher nimmst du die Ideen für deine Songs?
Das ist sehr unterschiedlich. Manchmal taucht als erstes ein Riff auf der Ukulele auf, manchmal baue ich einen Song um einen Beat herum, manchmal ist aber auch ein Textfragment der Ausgangspunkt für ein Lied.

  • Woher stammen deine Texte und wie kommst du auf sie?
Ich schreibe meine Texte selber. Inhaltlich behandeln die meisten Songs meine persönliche Gedankenwelt, sie erzählen beispielsweise, wie ich mich als Kind gefühlt habe (Grass Stained) oder wie ich träume (Owl On My Windowsill). Und manchmal muss ich einen Text über Themen machen, die meinen Kopf gerade zu sehr blockieren. Damit kann ich dem Thema einen geschützten Ort geben und es gleichzeitig aber auch ein bisschen loslassen (Waltz For Me).

  • Einer deiner schönsten Momente bei einem Auftritt war?
Nicht vergessen werde ich meinen Auftritt beim Waves-Festival im Theater Odeon, da zauberte Georg Stadlmann dermaßen zauberhafte Visuals in den eh schon so wunderbaren Theaterraum, dass ich selber die ganze Zeit Gänsehaut hatte… Natürlich war auch mein erstes London Konzert beim Shhh-Festival ein sehr wichtiger und schöner Moment, an den ich sehr gerne zurückdenke.

  • Was ist dein Ziel bezüglich deiner Musik, wo willst du hin?
Ich möchte einfach weiter meine ganz eigene Musik machen können, Alben herausgeben und live spielen. Collaborationen mit anderen MusikerInnen würden mich freuen. Ein großer Wunsch wäre es außerdem, einmal mit einem großen Orchester aufzutreten. Film- oder Theatermusik zu machen würde mich auch sehr reizen.

  • Persönliche Ziele für 2013?
Ich arbeite gerade an meinem zweiten Album, das bald fertig werden soll und das ich im November 2013 präsentieren werde.

  • An was oder wen denkst du wenn du... (so versonnen lächelst, du ein Liebeslied performst) ?
Ich versuche, bei den Konzerten möglichst bei der Musik zu sein, die ich gerade spiele. Ich versuche zu erforschen, was das Lied gerade jetzt in diesem Moment sein soll, was seine Bedeutung gerade jetzt ist, wie meine Stimme gerade jetzt klingt. Meine größte Freude ist es, wenn meine eigene Musik mich überrascht.

  • Wie empfindest du die österreichische Musiklandschaft (bestehend aus Österreichern)?
Ich empfinde die österreichische Musiklandschaft momentan als sehr, sehr lebendig. Es gibt zahlreiche gute Bands und MusikerInnen und viele sehr gut arbeitende größere und kleinere Labels sowie immer mehr Festivals, die auch international Beachtung finden. Dass beispielsweise das „Eurosonic“ - das wichtigste Showcase-Festival Europas – nächstes Jahr 2014 als Fokusland Österreich gewählt hat, spricht da auch für sich.

  • Was hältst du vom Konzept des MSA?
Mir gefällt daran vor allem die Idee, dass an einem Konzertabend verschiedene MusikerInnen aus verschiedenden Genres auftreten. Das ist einerseits natürlich fürs Publikum horizonterweiternd auf der anderen Seite ist es auch für mich als Musikerin sehr interessant, KollegInnen aus anderen Sparten kennenzulernen. Solche „Backstage-Begegnungen“ haben schon öfters zu sehr spannenden Collaborationen geführt.

  • Why Strings? Und warum eine Geige und 3 Celli?
Ich mag klassische Musik und klassische Instrumente. Bei meinen Aufnahmen für mein Debut Album „Chasing Atoms“ habe ich in meinem Wohnszimmerstudio die Streichinstrumente selber midi über ein Keyboard eingespielt. Natürlich können aber diese künstlichen Töne die Wärme und Direktheit von echten Instrumenten nicht ersetzen, weshalb ich für Konzerte wenn immer möglich sehr gerne mit „echten“ StreicherInnen zusammen spiele. Dass da dann drei Celli auf der Bühne stehen, hat wahrscheinlich damit zu tun, dass ich als Bassistin ein besonderes Faible habe für tiefe Töne…